Rückblicke Treffen
26. Kulmbacher Oldtimer Treffen 2023
Wenn im Kulmbacher Mönchshof der Oldtimer-Stammtisch zu seinem Treffen einlädt, kommen die Besitzer historischer Fahrzeuge aus ganz Deutschland und dem Ausland. Aber auch Besucher aus der Region schauen sich begeistert um.
Glänzendes Chrom, duftendes Leder, opulente Formen: Oldtimer versprühen einen ganz besonderen Charme. Ihnen ist der Nimbus längst vergangener Zeiten zu eigen, als sich Fahrzeuge noch stark voneinander unterschieden, einen eigenen Charakter hatten und nicht im Windkanal geglättet waren. Dieses besondere Flair umgab am Sonntag den Mönchshof, wo sich Young- und Oldtimer-Fans aus aller Welt trafen.
Das Event gilt mittlerweile als eines der größten in Nordbayern und hat sich einen hervorragenden Ruf erworben. Das liegt am Ambiente und freilich auch an den Anstrengungen der Organisatoren. Die Federführung hatte der Oldtimer Stammtisch Kulmbach (OSK) in Zusammenarbeit mit dem Mönchshof, der aus diesem Anlass sogar eine Erinnerungsflasche mit einem Sonderetikett herausgegebenen hat.
Die Organisatoren erwiesen sich als gute Gastgeber, die darum bemüht waren, dass es den Besuchern an nichts fehlte. Ein DJ hatte vorrangig Songs aus den 50er bis 80er Jahren mitgebracht – eben der Zeitspanne, aus der die meisten Fahrzeuge kamen. Besondere Schmuckstücke waren noch älter: Wie ein Mercedes SSK von 1929, dessen 6-Zylinder-Motor per Kompressor aufgeladen wird und für damalige Verhältnisse stattliche 240 PS leistete. Augenweiden waren auch die US-Cars vom Schlage einer Corvette oder eines Ford Mustang. Die Muscle- und Pony-Cars glänzten mit opulenter Ausstattung. Wie die Corvette C1 von Clemens Dippold aus Coburg, deren Interieur in knallrotem Leder daherkommt. Zudem gab es Straßenkreuzer von Chevrolet und Cadillac oder liebevoll umgebaute Pickups wie den Ford F 100, den Ralf Müller von Los Angeles nach Kulmbach importiert hatte. Auch Behördenfahrzeuge waren zugegen wie eine Feuerwehr-Drehleiter oder der Mercedes Benz von Andreas Dormann aus Wüstenstein. Er hatte einen MB 1700 OTP mitgebracht: Das Kürzel steht für „Offener Tourenwagen Polizei“; er wurde 1951 von den Gesetzeshütern bewegt.
Selbst die Biker kamen auf ihre Kosten. Eine Augenweide die 400er Horex Regina von 1954, die einen Seitenwagen zieht. Eigentümer Udo Kirrbach: „Sie befindet sich im Original-Zustand und hat sogar noch das Bordwerkzeug dabei.“ Ein Gespann ganz anderer Art war eine Honda GL 1200 Goldwing, die mit einem eigenen Anhänger unterwegs war.
Aber auch weniger prominente Vehikel waren vor Ort. Dazu gehörten Mopeds und Motorräder, mit denen manch einer in seiner Jugend die ersten Gehversuche der Mobilität gemacht hatte. Insgesamt waren rund 900 Fahrzeuge mit zwei oder vier Rädern aus Deutschland und dem Ausland vertreten. Die enorme Resonanz freute OSK- Vorsitzenden Norbert Drechsler: „Der Zuspruch ist riesig. Und wir haben 30 Leute im Einsatz, um dem Ansturm gerecht zu werden. Kulmbachs Oberbürgermeister Ingo Lehmann zeigte sich froh und glücklich über die immense Resonanz und lobte ebenso wie Landrat Klaus Peter Söllner die organisatorische Leistung und den Stellenwert des Events. Söllner: „Das Oldtimertreffen bei uns hat schon Kult-Status.“
Angetan von der entspannten Atmosphäre zeigte sich Dr. Helga Metzel, Leiterin des Kulmbacher Mönchshofs: „Es ist wunderschön zu sehen, wie viele Menschen Freude haben an den historischen Fahrzeugen.“
(Text: Klaus Rössner)
Impressionen:
https://www.osk-kulmbach.de/veranstaltungen/rueckblicke/249-26-kulmbacher-oldtimer-treffen-2023#sigProIda8f0b8ff97